Öffnungszeiten
Liebe Gäste, bitte beachten Sie: Das Museum ist derzeit b. a. W. geschlossen. Anfragen richten Sie bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Das Hofmarkmuseum ist von 31.10. bis 31.03. geschlossen. Von April bis Oktober täglich von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Wenn die Tür verschlossen ist, bitte bei Hotel melden.
Anmeldungen und Anfragen für Sonderführungen (auch während der Winters) nehmen wir unter folgender Telefonnummer entgegen: 09442 91870
Eintrittspreise:
Erwachsene:
ab 15 Jahre: € 4,00
Kinder:
6 bis 14 Jahre: € 2,00
bis 6 Jahre freier Eintritt
Gruppenführungen ab 10 bis max. 20 Personen jederzeit gerne auf Anfrage.
Das Museum befindet sich im 1. Stock und ist nur über die Treppe zugänglich.
Kontakt:
Obereggersberg 18
93339 Riedenburg
Telefon +49 (0)9442 - 91870 (= Hotel Schloss Eggersberg)
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www.hofmark-eggersberg.de
STIFTUNG HOFMARKMUSEUM
siehe unter: Dr. Robert Weigand
Dr. Robert Weigand
Dr. jur. utr. Robert F.E. Weigand (Gründer und Ehrenvorsitzender der DBV-Landesgruppe Bayern, Gründungsmitglied des Bayerischen Landesdenkmalrates u.a.), der sein ganzes Leben dem unermüdlichen Aufbau unterschiedlichster, geordneter Sammlungen widmete, erwirbt das Schloss Eggersberg 1962 und macht es durch die Einrichtung eines kleinen Hotel- und Gaststättenbetriebes sowie durch das Hofmarksmuseum der Öffentlichkeit zugänglich.
Er ist Gründer und Initiator der gemeinnützigen Dr.-Robert-Weigand-Kulturstiftung Schloss Eggersberg". Alle teilweise unikalen und hoch bedeutenden Exponate stiftete Dr. jur. utr. Robert Weigand im Januar 2004 seiner gemeinnützigen Stiftung und richtete das Hofmark-Museum für die Allgemeinheit ein. Dieses kleine, aber wahrlich feine Hofmark-Museum bietet jedem Kulturinteressierten qualitätvolle, interessante und wissensbereichernde Stunden.
Hippologica
Das Pferd in der Kunst
Die Sammlung „Hippologica“ zeigt auf beeindruckende Weise Darstellungen des Pferdes in der Schnitzkunst, in der Malerei, in Flach- und Knüpfgeweben, als Kriegswerkzeug, in Holz, Ton, Elfenbein und Metall u.v.a.m.
Dabei umspannt diese einzigartige Sammlung frühzeitliche Darstellungen aus Luristan (1800 v. Chr.) ebenso, wie neuzeitliche Kunst aus Tschechien.
Wir empfehlen, sich diesen Raum durch eine Führung erschließen zu lassen.
Kleinantiken
Kleiner, aber nicht weniger bedeutend ist die Sammlung „Kleinantiken“, die 2000 Jahre altes, römisches Geschirr, so genannte „terra sigilata“, altägyptische Kunst und griechische Darstellungen zeigt.
Eggersberg in der Kunst
Kupferstich von Wening
Längster Keltengürtel
Keltengrab
Im Zuge des Baus des „Rhein-Main-Donaukanals“ wurde unterhalb von Schloss Eggersberg von 1986 bis 1991 ein bedeutendes Gräberfeld der Hallstattzeit (8. – 6. Jh. v. Chr.) entdeckt, ausgegraben und wissenschaftlich erfasst.
Es wurden insgesamt 127 Bestattete in 95 Gräbern nachgewiesen, die dort im Laufe von 200 Jahren bestattet wurden. Bei den Gräbern handelt es sich um Kammergräber von 3m² bis 40 m² Größe, die mit Steinkreisen umgeben und mit einem Hügel überhöht wurden. Neben Körpergräbern kommen auch Brandgräber vor, die niederen Ständen oder Leibeigenen vorbehalten waren.
Zwei der Gräber enthielten Bestandteile eines Wagens. Dem Pferd als Reittier maß man in der Eisenzeit eine große Bedeutung zu; in mehreren Gräbern ließen sich Trensen von Pferdegeschirr nachweisen. Pferdezaumzeug und Wagen tauchen zwar nur bei Bestattungen erwachsener Männer auf, aber auch Frauen bestattete man zum Teil sehr aufwändig: In Grab 57 lag eine prunkvoll ausgestattete Dame, eventuell die Tochter oder Ehefrau eines Keltenfürsten oder Clanchefs. Neben qualitätvoller Keramik, die in allen Grablegen angetroffen wurde, gehörten zu ihrem Schmuck ein kleiner, reingoldener Haarring, zwei seltene Schmuckplattenfibeln als Gewandverschluss, bronzene Melonenarmbänder, bronzene Halsreifen und ein bronzenes, 1,31 m langes und 15 cm breites Gürtelblech, der „längste, in einem Stück erhaltene, keltische Bronzegürtel der Welt“.
Einige dieser Funde aus dem Untereggersberger Gräberfeld können im Hofmarkmuseum von Schloß Eggersberg besichtigt werden.
Geschlecht "De Bassus"
Die Familie de Bassus, deren Stammsitz in Bayern das Schloss Sandersdorf in Altmannstein war (jetzt Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds), stammte aus Graubünden, dem Puschlav, also „Poschiavo“. Der Ingolstädter Rechtsgelehrte Prof. Dr. jur. utr. Domenicus de Bassus erwarb aus der Konkursmasse des Dachauer Pflegers und Hofrats „Peter Jocher zu Egersperg“ im Jahre 1684 die Hofmarken Eggersberg, Untereeggersberg, Thann, Georgenbuch, Harlanden und Tachenstein. Er bezahlte dafür 16000,00 Gulden.
Die de Bassus waren in Graubünden ein hochangesehens Bürgergeschlecht, das es in Bayern als Ministeriale durch Thomas Ferdinand Maria de Bassus in den Stand der Freiherren schaffte. Thomas Frhr. de Bassus war ein besonders hervozuhebender Mann. 6x in Graubünden zum Podestà gewählt, brachte er es auch in Bayern zu großem Besitz. Er war ein wahrer Mäzen der Künste, entdeckte den Altmannsteiner Schnitzer Ignaz Günter und auch Komponisten Johann Simon Mayr, der in Bergamo zu Ehren kam und der fruchtbarste, berühmteste Komponist des gesamten Rokoko – auch als Lehrer Donizettis – wurde.
Über den Ingolstädter Adam Weishaupt kam er in Berührung mit dem berühmt-berüchtigten Orden der „ILLUMINATI“ und gehörte mit Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge ( 16. Oktober 1752 in Bredenbeck geboren) lange zu deren Führungskader, bis der Orden letztlich in beim Herzogshaus in Ungnade fiel und aufgelöst wurde. Die in der heutigen Literatur oft falsch beschriebenen ILLUMINATI waren ein der Aufklärung, der Bildung und Wissenschaft und der Entwicklung der Menschheit verschriebener Orden, der viele berühmte Mitglieder, so auch Johann Wolfgang von Goethe u.a., hatte.
Giovanni Maria Frhr. de Bassus, Sohn des Thomas, war Präsident des Neuburger Appelationsgerichtes und mit Gräfin Sayn-Wittgenstein-Vallendar-Hohenstein verheiratete. Das Paar hatte 6 Kinder. Lesenswert ist das Buch von Massimo Lardi „Baron de Bassus und die Illuminaten“.
Im Jahre 1947 wurde die Hofmark Eggersberg verkauft. Damit endete die Geschichte derer von Bassus auf Eggersberg.
Kleinster Saurier
Prähistorie des Altmühltals
Alle Tiermodelle, die in dem Glaskasten zu sehen sind, wurden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen von dem Paläontologen Prof. Erwin Rutte, gefertigt. Der „Vogel“ ist der allererste Versuch, den ältesten, im Jachenhausener Steinbruch 1861 von Hermann von Meyer gefundenen Urvogel, den Archaeopteryx, im Modell darzustellen.
Compsognathus longipes – „der zarte Kiefer mit den langen Beinen“, war der kleinste bekannte, fleischfressende Dinosaurier. Dieses Skelett, von dem nur zwei Exemplare vorhanden sind, wurde ebenfalls im Steinbruch von Jachenhausen 1858 von Josef Oberndorfer gefunden, das zweite in Südfrankreich.
Die Flugsaurier - ebenfalls im Modell von Prof. Rutte aufgebaut, stammen auch aus Jachenhausen. Prof. Rutte, der Hobbyflieger war, scherzte stets: „Nach allen Erkenntnissen der Aeronautik konnten diese Saurier gar nicht fliegen. Die aber haben das nicht gewusst und sind einfach geflogen….!“
Hofmark
Der Begriff „Hofmark“ stammt aus den Rechtsstrukturen des Herzogtums Bayerns
und bezeichnet die kleinste Verwaltungseinheit, in der die so genannte „niedere Gerichtsbarkeit“ angewandt wurde. Der Begriff „Hofmark“ findet sich ab etwa der Mitte des 12. Jahrhundert.
Es gab zwei unterschiedliche Formen von Hofmarken, die „geschlossene“ und die „offene“. In einer geschlossenen Hofmark waren auch Angehörige anderer Gerichtsbarkeiten dem Hofmarksherren untergeordnet, während bei einer offenen Hofmark die Zuständigkeit des eigentlichen Herrn Bestand hatte. Die Hofmark Eggersberg mit ihren Teilen Thann, Harlanden, Georgenbuch, Oberhofen, Untereggersberg und Tachenstein war eine geschlossene Hofmark, deren nächsthöheres Gericht damals das Landgericht war.
Aus den Hofmarken entstanden dann zum Anfang des 19. Jh. die „Patrimonialgerichte“. Die am längsten auf Eggersberg herrschenden Hofmarksherren waren die Freiherren de Bassus, die von 1684 bis 1947 auf Eggersberg saßen.
Mit der Revolution in Bayern im Jahre 1848 wurden Macht und Vorrechte der Hofmarksherren abgeschafft.